Spätfrost, Hagel & Falscher Mehltau: Der schwierige Jahrgang 2016
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Blut, Schweiß und Tränen: Der Jahrgang 2016 ist ein ziemlich „eigener“
Beim 2016er von einem „Winzerjahrgang“ zu reden, muss sich in den Ohren einiger Winzer in Deutschland, aber vor allem in Burgund, im Burgenland oder der Steiermark etwas zynisch anhören. Ein „Winzerjahrgang“ ohne geerntete Trauben macht eben wenig Sinn. So musste Uwe Schiefer, der Blaufränkisch-Grande aus dem Südburgenland, nach verheerenden Spätfrösten in den letzten Aprilnächten mit Entsetzen feststellen, dass er in diesem Jahr einen Ernteausfall von glatten 100% zu verkraften hat. Eine Katastrophe, die sich womöglich bis in die nächsten Jahre auswirkt.
Seine Winzerkollegen in anderen Gebieten hatten da schon mehr Glück. Nach schwierigen und herausfordernden ersten Monaten mit Frösten & Hagelschlägen sowie tierischen Plagen durch die Peronospora (Falscher Mehltau) und die Kirschessigfliege hatten viele Winzer den Jahrgang schon abgeschrieben. Doch dann die Wende im August! „Irgendwann merkte der liebe Gott, dass er ein bisschen Mist gebaut hat und hat das mit einem sonnenreichen Herbst und optimalen Lesebedingungen wieder ausgeglichen“, meint augenzwinkernd der Pfälzer Philipp Kuhn.
Dass wir uns trotzdem auf einen konsumfreundlichen, viel versprechenden Jahrgang freuen dürfen, verdanken wir also der aufgehellten Laune der Natur und den richtigen Entscheidungen unserer Winzer. Dass es mit kleineren Mengen zuweilen größere Preise gibt, liegt blöderweise auch in der Natur der Sache…