Weingut Pöckl (Neusiedlersee)

Burgenländische Rotweine mit Weltklasseformat

oesterreichpoeckl2_220x189Ungefähr in der Mitte zwischen dem Neusiedlersee und der ungarischen Grenze befindet sich beim Weinörtchen Mönchhof eines der bekanntesten burgenländischen Weingüter, welches sich insbesondere mit seinen konzentrierten und ausdrucksstarken Rotweinen auch international größte Anerkennung erworben hat.
Der anfänglich landwirtschaftliche Mischbetrieb wird nunmehr schon seit über hundert Jahren in der vierten Generation von der Familie Pöckl bewirtschaftet und hat schon seit den späten siebziger Jahren mit Josef Pöckl seinen Schwerpunkt auf die Qualitätsweinproduktion gelegt.
Die mittlerweile auf fast 40 Hektar angewachsenen Rebflächen liegen heute in der vollen Verantwortung von René Pöckl, welcher die Philosophie seines Vaters Josef: „Qualität entsteht im Weinberg“ kompromisslos und mit großer Leidenschaft fortführt.

oesterreichpoeckl1_220x189Das vorherrschende Klima wird geprägt durch den naheliegenden Neusiedler See, welcher als natürlicher Wärmespeicher dafür sorgt, dass durch gleichmäßig warme Winde eine zu hohe Feuchtigkeit vermieden und eine frühe Reife der Reben erreicht werden kann.
Die vorwiegend aus Schotter, Kies und Lehmerde bestehenden Böden schaffen durch großteils sehr gute Drainagebedingung ausgezeichnete Bedingungen für die einheimischen Rebsorten Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent, sowie auch internationale (wärmeliebende) Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot. Weitere Sorten sind Pinot Noir und Cabernet Franc.

Bei der Weinbergsbearbeitung setzt René Pöckl auf möglichst natürliche Bodenverhältnisse, die sich selbstständig begrünen und keine aggressive Bodenbearbeitung um ein natürliches bioorganisches Gleichgewicht der Böden zu erreichen.

Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte Doppelstockbepflanzung, bei der zwei Rebstöcke direkt nebeneinander gepflanzt werden, welche dann durch die direkte Wachstumskonkurrenz eine tiefere Wurzel bilden. Die hundertprozentige Handlese von ausschließlich gesundem und vollreifen Trauben sind eine wesentliche Voraussetzung für große Weinqualitäten.Bei der Weiterverarbeitung wird die strenge Philosophie einer möglichst naturbelassenen Entwicklung beim Vergärungs- und Reifeprozess fortgesetzt, indem weitmöglichst auf jeglichen Einsatz von zusätzlichen Hefen, sowie regulierende Maßnahmen bei den Zucker-und Säurewerten verzichtet wird.Die Weine reifen je nach Bedarf in neuen und gebrauchten Eichenholzfässern unterschiedlicher Größe, um den jeweiligen Weine entsprechende Struktur und Reife zu geben.

Verkostungsnotizen

Chardonnay 2011
Als einer der wenigen weißen Weine bei Pöckl bekommt auch der auf sandigen Schotter- und Humusböden gewachsene Chardonnay ebenfalls eine moderate Reifezeit in teils neuen und gebrauchten Barriques. Zart goldgelb leuchtend im Glas zeigt sich dann eine erfrischend fruchtige Nase mit zarten Limonenanklängen. Durch den Verzicht auf einen biologischen Säureabbau wirkt das feine Säurespiel mit zarter Honigfrucht am Gaumen animierend und charmant.
Passend zu mittelkräftigen Käse und leichten Fleischgerichten.

Zweigelt 2011
Der von lehmigen Schotterböden stammende, eher leichte Zweigelt reift für 8 Monate in gebrauchten Barriques. Der kirschrot im Glas leuchtende Wein duftet auch animierend nach reifer Süßkirsche. Am Gaumen setzt sich das kirschdominierte saftige Fruchtspiel unkompliziert und spielerisch fort. Wunderbar bei wärmeren Temperaturen temperiert oder leicht gekühlt zu genießen.
Zum Essen anpassungsfähig, leichte bis mittelkräftige Küche.

Solo Rosso 2010
Diese ebenfalls von lehmigen Schotterböden stammende Cuvée aus Blaufränkisch, Zweigelt und Pinot Noir reift für 12 Monate in gebrauchten Barriques.
Dunkelgranatrot im Glas, entfaltet sich ein würziger Duft nach Pflaumen und dunklen Beeren. Am Gaumen eine saftig, fruchtbetonte Struktur nach Zwetschge und Kirsche, Würze. Mediterrane Küche.

Zweigelt Classique 2011
Reife für zwölf Monate in gebrauchten Barriques. Der dunkelrot leuchtende Zweigelt entfaltet in der Nase ein zartsüßes Kirscharoma. Am Gaumen saftig und kräftig strukuriert, dunkle Beeren, wieder Kirsche und zarte Nougatnoten.

Blaufränkisch Classique 2011
Der Blaufränkisch stammt von schweren Lehmböden und reift für 12 Monate in gebrauchten Barriques. Dunkelgranatleuchtend entfaltet der Blaufränkisch aromatische Noten Brombeeren und blumigen Elementen. Am Gaumen präsentiert er sich kraftvoll, gut strukturiert mit einer würzigen Frische.
Als Speisebegleiter passend zu kräftigen Fleischgerichten und pikanten Käsesorten.

St. Laurent Classique 2011
Gewachsen auf humusreichen Schotterböden reift der St. Laurent für acht Monate in gebrauchten Barriques. Tiefdunkelrot im Glas bestätigt sich der erste Eindruck mit einem rassigen brombeerwürzigen Bouquet in der Nase. Am Gaumen kräftiger, extraktreicher Körper, intensive dunkle Beerenfrucht, würziges Finale.
Zu Speisen: Wildgerichte und kräftige Käsesorten.

Pinot Noir Classique 2012
Von kalkreichen, sandigen Böden stammend, ruht der Pinot Noir ganz stilecht für sechs Monate in gebrauchten Burgunderfässern. Ein leuchtendes Granat, sanft an den Rändern hell auslaufend. In der Nase viel Frucht, Kirsche und sanft blumige Noten. Am Gaumen saftig, reifes Steinobst, eingebunden in einer zarten Kräuternote. Würzig und elegant gleichermaßen mit einem raffinierten Tanningerüst. Sehr lang.
Geeignet für würzig, pikante Fleischgerichte. Kräftige Käsesorten.

Pinot Noir 2010
Der auf lehmhaltigen Kies- und Sandböden gewachsene Pinot reift für 18 Monate zum Großteil in neuen Barriques. Ein leuchtendes Granatrot im Glas. In der Nase kirschfruchtige Noblesse. Am Gaumen sehr feinwürzig strukturiert mit einer kühlen, aber elegant ausbalancierten Frucht, Säure Balance. Edel!
Passend zu Wild, Wildgeflügel, Kräftige Käsesorten.

Rosso e Nero 2007
Die Rebsorten der Rotweincuvée Rosso e Nero sind Zweigelt 50%, sowie Blaufränkisch, Merlot und etwas Cabernet Sauvignon. Die Reben stammen von Schotter, Sand und kräftigen Lehmböden. Vor der Abfüllung reift der Wein für 18 Monate zu gleichen Hälften in neuen und gebrauchten Barriques. Beeindruckend dunkelrot bis violett schimmernd im Glas. Am Gaumen rassige dunkle Beerenfrucht mit Anklängen von Schokolade und Espresso. Kraftvoll stoffig mit mineralischer Würze.
Mein Wein für die Hirschkeule.

Admiral 2004 (mein Favorit!!!)
Die Reben für den die mächtigen Admiral stehen auf lehmhaltigen Schotter- und Sandböden. Die aus hauptsächlich Zweigelt, sowie aus etwas Merlot und Cabernet Sauvignon bestehende Rotweincuvée reift für 18 Monate zu 100% in neuen Barriques.
Im Glas ein fast undurchdringliches tiefdunkles Rubinrot. In der Nase würzige, süße dunkle Beeren. Am Gaumen extraktreicher kraftvoll fruchtaromatischer Schmelz, Zwetschge, vollreife Süßkirsche, geschmeidig mit schon gut entwickelten süßen Tanningerüst, das aber immer noch enorm viel Zeit nach hinten aufweist.
Passend zu kräftigen, würzigen Speisen. Macht zur Not auch alleine satt!

Merlot 2007
Auf kräftigen lehmhaltigen Böden gewachsen, reifte der Merlot für über 18 Monate in neuen Barriquefässern. Der kräftig rubinrotschimmernde Merlot versprüht schon in der Nase eine inspirierende Fruchtintensität, Süße und eine zarte Vanillenote. Am Gaumen eine samtschmelzige Struktur, Wildkirsche, würzige Waldbeerenaromen, wieder ein zarter Hauch von Vanille. Das seidig eingewebte Tanningerüst zeigt noch deutliches Potenzial für ein langes Leben.

Mein Fazit: Burgenländische Rotweine mit Weltklasseformat.

Text: Andreas Kinzler

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