10.08.10 – Weingut Wagner-Stempel

Präzision und Sinnlichkeit – das Weingut Wagner-Stempel

wagner_220x189Eine weitere Neuentdeckung im Weinladen-Sortiment ist das Weingut Wagner-Stempel. Ich will noch mal mit einem sportlichen Vergleich kommen: Daniel Wagner ist genau der Spielertyp, der uns noch gefehlt hat und ist die perfekte Ergänzung zu den Führungsspielern Kühling-Gillot und BattenfeldSpanier! Mit ihm wird das Spiel der Rheinhessen-Auswahl in der Schmidt-Arena noch flexibler. Warum?
Typisch für das Siefersheimer Weingut sind Porphyrböden, die den Weinen eine unnachahmliche Gradlinigkeit und Mineralität verleihen. Mit dem Weingut BattenfeldSpanier und seinen kalkhaltigen Böden des südlichen Rheinhessens und den vom roten Schiefer geprägten Weinen des Weinguts Kühling-Gillot von der nördlichen Rheinfront zeugt diese „Terroir-Trias“ nicht nur von der Wandlungsfähigkeit von „König Riesling“, sondern zugleich von der Vielseitigkeit, mit der allein das größte deutsche Anbaugebiet aufwartet.

Rheinhessische Schweiz heißt die Region, wo die Nahe nahe liegt, hier ist es hügeliger und waldreicher als im übrigen Gebiet.
Der teils lehmige Höllberg ist unter den beiden Top-Lagen der „Hitzkopf“, dessen Weine etwas kraftvoller und vollmundiger geraten. Die Weine des zuweilen bis 60% steilen Heerkretz wirken schlanker und filigraner. Der Porphyr bzw. Melaphyr ist hier noch prägender als im Höllberg.

Daniel Wagner scheint auch einer von denen zu sein, die nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen sind. Für den Nachmittag haben sich noch zwei große Besuchergruppen mit Leuten aus der Weinbranche angekündigt, dennoch nimmt er sich für unsere Weinbergsbegehung und die anschließende Verkostung im Gutshof viel Zeit für uns. Alle und alles tiefenentspannt und sehr sympathisch.

Die Weine? Es muss ja langweilig klingen, aber auch Daniel Wagners Kollektion überzeugt vollkommen – von den Basisweinen bis zu den Grossen Gewächsen. Die Silvaner haben einen super Zug drauf und ich gestatte mir, ein paar Mal „aus Versehen“ zu schlucken. Alle Weine, auch die Bukettsorten, betonen nicht die Primärfrucht und haben – erst Recht, wenn es Richtung Grosse Gewächse geht, etwas, was man mit subtil umschreiben könnte. Viele Weine wollen mehr als sie können, bei Wagners Weinen scheint es umgekehrt zu sein!

Auf jeden Fall scheint der Nullneuner ein perfekter „Premieren-Jahrgang“ für das Weinladen-Sortiment zu sein…

Nicht nur wir verließen erwartungsvoll den idyllischen Gutshof, sondern auch Daniels Frau Cathrin, die sich zum U2-Konzert in Frankfurt auf den Weg machte.
“I still haven’t found what I’m looking for” – ziemlich unpassend nach diesem wunderschönen Besuch…

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